Kaffee ungesund: ja oder nein?

Kein Morgen ohne Kaffee? Keine Fahrt in die Arbeit ohne Coffee-to-go? Kein Meeting ohne Espresso? Kaffee-Junkies aufgepasst!

Immer öfter höre ich in letzter Zeit, Kaffee sei schlecht. Andere wiederum zelebrieren die „Brühkunst auf höchster Stufe“. Abgesehen vom beliebten Heißgetränk an dessen Häferl sich müde Hände klammern, gibt es auch noch die Diskussion ob und welche Milch man denn beigeben sollte.

Einige Fakten, die ich nun zusammengetragen habe und mit euch teilen möchte:

Koffein ja oder nein?

Kaffee ist ein koffeinhaltiges Getränk. Nicht per se der Kaffeegeschmack, sondern der Inhaltsstoff Koffein ist das Thema. Koffein ist die „Droge der Leistungsgesellschaft“, fasst yoga-vidya.de zusammen. Die industrielle Revolution habe die Verbreitung des Getränks begünstigt, so wirke Koffein stimulierend, wachmachend und konzentrationsfördernd. Wie alles im Leben – also in Maßen genossen – auch ok. Koffein finden wir ja nicht nur im Kaffee wieder, sondern auch in Schwarz- und Grüntees, Matchapulver, Cola, Kakao, Guarana, Kombucha, Energydrinks etc. Die Menge gibt den Ausschlag.

Solltest du das Experiment des Verzichts schon einmal geübt haben, wirst du merken, dass Entzugserscheinungen auftreten können. Es können starke Kopfschmerzen entstehen, oder du fühlst dich schlapper als sonst. Wenn du diese Phase durchhältst, reguliert sicher der Organismus langsam von selbst und der Körper schafft es wieder, das Kommando zu übernehmen.

Kaffeegenuss in Maßen.

Überprüfe dich selbst:



Wie viel Kaffee, bzw. wie viele koffeinhaltige Getränke konsumierst du am Tag?

Welche Reaktion zeigt dein Geist? (gemäß der Yogalehre wird er nämlich noch aktiver durch Kaffee, Hilfeee ...)

Wie geht es dir, wenn du die konsumierte Menge sukzessive reduzierst? 2 Kaffee statt 5 Kaffee, 1 Kaffee am Tag, nur am Wochenende?

Kaffee ist kühl und sauer

Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin, TCM, kühlt Kaffee den Körper. Wenn du also schon mit kalten Fingern und kalten Füßen am Computerarbeitsplatz sitzt, wird Kaffee diesen Zustand nicht verbessern, auch wenn es ein heiß zubereitetes Getränk ist.  

Wenn du gerne tierische Produkte isst, Themen mit der Haut hast oder zu Entzündungen, wie Blasenentzündung, neigst, leicht übersäuerst oder häufig Menstruationsbeschwerden auftauchen, kann Kaffee mitverantwortlich sein für diese Symptomatik. Nachdem wir allgemein einen sehr säurehaltigen Lebensalltag führen – auch Stress, Ernährung, Gedanken-Wirr-Warr, Umweltverschmutzung übersäuern uns, wäre es besser, sich basisch gut zu versorgen.

Basischer Vitamin C Lieferant

Am Morgen würde dies beispielsweise bedeuten, ein Glas mit lauwarmem Wasser und einer frisch gepressten Zitrone schluckweise zu trinken und erst gut eine Stunde danach den routinierten Weg zur Kaffeemaschine anzutreten.



Kaffee, Hormone und Verdauung


Das bittere und säurehaltige Getränk regt die Verdauung an, kann aber ebenso verstopfend wirken. Die TCM arbeitet mit der Organuhr. Zwischen 05:00 und 07:00h morgens ist die beste Zeit, um unseren Dickdarm zu entleeren. Unser Körper treibt diesen natürlichen „Schmutzableiter“ von selbst an. Würden wir dies nicht tun, bleibt Mundgeruch, entstehen Blähungen und Verstopfung. Wir würden energetisch an Altem festhalten und ein stagnierendes Verhalten aufweisen (tamasig im Yoga).


Ab 06:00 Uhr schüttet der Körper Cortisol aus. Das Stresshormon ist dafür da, dass wir aus dem Bett kommen. Auch der Blutdruck steigt von selbst. Wenn wir dem Körper nun eine Dosis koffeinhaltigen Kaffee zuführen, dann wird zusätzlich Cortisol ausgeschüttet und Puls und Blutdruck nach oben gedreht. Es entsteht künstlicher Stress und wir fühlen uns ängstlicher. Dieses Level fällt nach ein paar Stunden rapide ab und wir meinen, wieder Kaffee zu brauchen, um die Talfahrt abwenden und uns erneut „aktivieren“ zu können.


Der amerikanische Neurowissenschaftler Steve Miller sagt, der beste Zeitpunkt für den ersten Kaffee wäre also frühestens 90 Minuten nach dem Aufstehen. Gewöhnen wir uns zu sehr an den Kaffee-Kick, schaffen wir es ohne quasi nicht mehr aus dem Bett und der Körper fährt alle Funktionen runter um sich um den erhöhten Cortisol-Ausstoß zu kümmern. Wir bekommen Heißhunger und Stimmungsschwankungen.


Besonders für Frauen ist interessant, dass durch den Kaffee-Konsum die Produktion von Östrogen beeinflusst wird. Bereits vorhandene Hormonstörungen im Stoffwechsel können verstärkt und PMS oder Endometriose von Koffein beeinflusst werden. Auch die Aufnahme von Mikronährstoffen wie Eisen, Vitamin B6 oder Zink wird gehemmt. Die Organuhr tickt weiter. Zwischen 07:00 – 09:00h ist ein guter Zeitpunkt für jene, die frühstücken möchten. Der Magen wird aktiv. Ab 11:00h ist die Milz am Steuer und viel trinken ist angesagt!


Trocknet Kaffee aus?

Kaffee ist kein Durstlöscher, sondern hat eine eher harntreibende Eigenschaft (auf langen Autofahrten besser kein Kaffee). Kaffee lässt auch Calcium, Magnesium und Vitamin C mit abfließen.

Der Köper verbraucht in der Nacht Flüssigkeit durch natürliches Schwitzen. Wenn wir also aufwachen, ist es wichtig, zuerst Flüssigkeit in Form von Wasser zu uns zu nehmen (mit Vitamin C durch Zitrone noch besser).

Zitat einer 80-jährigen Yoga-Teilnehmerin und Verfechterin von „Fit mit Philipp im ORF“ – Die Zelle muss schwimmen 😊


Kaffee energetisch.


Im Yoga gibt es die Gunas – drei Eigenschaften der Natur. Sattva, die Reinheit, Tamas die Trägkeit und Rajas die Unruhe und Bewegung. Somit zählt Kaffee zu den rajasigen Lebensmitteln. Kaffee putscht uns auf und bugsiert uns aus dem Gleichgewicht. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, Kaffee führt uns in einen übertriebenen Flucht-Kampf Notfallszustand, der das Energiesystem bei starkem Konsum zur Schlaflosigkeit oder Lethargie führt.



Der Geist wird, wie oben bereits erwähnt unruhig. Nachdem wir ohnehin schon vollumfassend damit beschäftigt sind, diesen zur Ruhe zu bringen, wird bei Yogaretreats und Ausbildungen stets empfohlen, den Kaffee auch bereits vorbereitend wegzulassen. Die Energien des Körpers lassen sich dadurch feinstofflich besser spüren und in Einklang bringen.



Aber ich liebe Kaffee – was tun?

Auch ich liebe den Geschmack und das Ritual um Kaffee. Um den Konsum zu reduzieren und mich besser zu spüren, habe ich so manche Alternativen recherchiert.



Kaffeersatz

  • Getreidekaffee wie Dinkelkaffee (demeter, Denns, Reformhaus Martin, etc.)

  • Lupinenkaffee (DM)

  • Löwenzahnkaffee (Sonnentor)

  • Chi-Café

  • Caro Kaffee, Malzkaffee löslich

  • Tee mit ohne Koffein

  • Tee mit weniger Koffeingehalt

Kaffee in Maßen

  • Zubereitungsart – Filter, Vollautomat oder Siebträger

  • Röstung und Mischung – Arabica oder Robusta Pflanze

  • Mahlgrad der Bohne – grob oder fein, etc.

… machen einen Unterschied


Je italienischer und kräftiger die Mischung, desto höher schlägt das Herz. Genieße deinen Kaffee, aber sei dir seiner diversen Wirkungen bewusst. Für mich am liebsten mit Hafermilch und ohne Zucker, Tendenz à Üben in Verzicht.





Namasté, deine Marlies

 

 

Kaffee - ein Auf und Ab der Gefühle, pro und contra liegt in deinem Ermessen

Zurück
Zurück

Yoga kennt kein Alter: neu beim Vital-Pass der Stadt Leoben

Weiter
Weiter

Blasenentzündung heilen